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Whitepaper: Spanien – Der unterschätzte Wachstumsmarkt für deutsche Bauzulieferer. Warum sich die Expansion lohnt und wie sie gelingt.

Fünf zentrale Faktoren treiben den spanischen Markt und stabilisieren das Wachstum auch in Zukunft. Der Eintritt in den spanischen Markt kann für deutsche Bauzulieferer eine Absicherung gegen schwache Wirtschaftszyklen in anderen Regionen sein.

Dynamisches Wachstum und robuster Markt

Mit einem Bauvolumen von 161 Milliarden Euro im Jahr 2024 hat Spanien nach Deutschland, Italien und Frankreich die viertgrößte Baubranche in der EU. Diese absolute Größe zeigt eine hohe Nachfrage im Wohn-, Gewerbe- und Infrastrukturbau. Mit einer prognostizierten durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von +2,1% in den Jahren 2025 bis 2027 wächst Spanien zudem schneller als die Vergleichsländer, in denen nur Wachstumsraten von +0,8% (Deutschland) bis +1,8% (Schweden) erwartet werden.

Studienautor Diego Terceros betont die Chancen für neue Marktteilnehmer: „Der Eintritt in Spanien bietet die Möglichkeit, Wachstumspotenzial jenseits der stagnierenden mitteleuropäischen Märkte zu nutzen und die Abhängigkeit von einigen Schlüsselländern zu reduzieren.“

Hohe Investitionen stützen den Sektor

Neben privaten Investitionen fördert die spanische Politik Infrastruktur, Stadtentwicklung und tourismusbezogene Bauprojekte, um das Wirtschaftswachstum zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Die Bauindustrie trägt in Spanien mit 11,7% einen höheren Anteil zum Bruttoinlandsprodukt bei als in vielen anderen EU-Ländern. Während Transaktionen in der spanischen Bauindustrie 2023 infolge steigender Zinssätze leicht zurückgingen, wird für 2024 eine Erholung und ab 2025 ein Anstieg des Transaktionsvolumens prognostiziert.

Fünf Faktoren treiben Wachstum langfristig

Die Analyse von Munich Strategy identifiziert fünf Faktoren, die das Wachstum in der spanischen Bauindustrie auch in Zukunft stabilisieren.

1. Baupreise: Der Baupreisindex zeigt, dass Bauen in Spanien etwa 15 Prozent günstiger ist als im Schnitt der Vergleichsländer.
2. Fachkräfte: In Spanien steigt die Beschäftigung im Bau mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1,1 % während die anderen Länder einen durchschnittlichen Rückgang von -1,4% verzeichnen.
3. Staatliche Investitionen: Die staatlichen Investitionen in Bauprojekte liegen mindestens 2% höher als im Durchschnitt der Vergleichsländer.
4. Wohnraummangel: Eine hohe Nachfrage basierend auf Tourismus und Einwanderung führt in Spanien zu einem Wohnungsdefizit von 46%, das die weitere Bautätigkeit fördert.
5. Inflation: Mit 2,4% ist die Inflation in Spanien etwas niedriger als in anderen EU-Ländern, die im Schnitt eine Teuerungsrate von 2,6% aufweisen. Das sorgt für stabile Bedingungen im Bausektor.

Erfolgsfaktoren für den Markteintritt

Die Studienautoren beschreiben zentrale Erfolgsfaktoren für Unternehmen der Bauindustrie. Fundierte Kenntnisse über die spanischen Vertriebskanäle sind elementar. Einige große Akteure dominieren sowohl den Bereich DIY (Do-It-Yourself) als auch den Handel. Ähnlich wie in Deutschland ist eine Verschiebung vom Fachhandel in Richtung DIY zu erwarten. Beide Kanäle sind der Studie zufolge wichtig, um im Land Fuß zu fassen. Produktportfolios müssen hinsichtlich Materialien, Zertifizierungen und Preisniveaus an den spanischen Markt angepasst werden. Die Wettbewerbslandschaft ist durch eine Vielzahl kleiner, lokaler Unter-nehmen geprägt, die Chancen zur Konsolidierung, Internationalisierung und Professionalisierung bieten. Auch Wissen über die spanische Arbeitskultur und Regulatorik sowie Partnerschaften und die effektive Kapitalnutzung sind entscheidend für den Markterfolg.

Diego Terceros unterstreicht die Bedeutung eines umfassenden Ansatzes: „Spanien ist kein Markt für halbe Lösungen. Ein erfolgreicher Markteintritt erfordert eine langfristige Strategie und eine nachhaltige Präsenz, die kontinuierlich ausgebaut wird. Wann immer möglich sollte dabei mit lokalen Partnern zusammengearbeitet werden.“

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