
Studie: Private Equity im Mittelstand – Performancevergleich zwischen PE-Portfoliounternehmen und inhabergeführtem Mittelstand
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Dr. Constantin Greiner

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WHITEPAPER
03 / 2024
Whitepaper: Die Fensterindustrie 2024 bis 2026 – Wie Hersteller die kritischen Jahre für sich entscheiden können

Die Fensterindustrie befindet sich im Frühjahr 2024 in herausfordernden Zeiten. Die allgemeine Stimmungslage ist gekennzeichnet durch sinkende Marktvolumen, intensive Wettbewerbsdynamik und steigende Kosten. Alles geht zu Lasten der Margen. Alle Hersteller und Segmente sind gleichermaßen betroffen.
Die aktuelle Untersuchung unserer Branchenexperten zeigt: Wer in den letzten Jahren ein überlegenes Geschäftsmodell und eine klare Positionierung entwickelt hat, kommt besser durch die Krisenjahre 2024/25 und kann ab 2026 am Aufschwung partizipieren. Generalisten dagegen werden es schwer haben.
Der Wohnungsbau ist in der Krise, doch die wachstumshemmenden Impulse für die Baukonjunktur schwächen sich ab
Die Fertigstellungen im Wohnungsbau werden bis 2025 rückläufig bleiben – der vermeintlich stärkste Rückgang wird im Jahr 2024 auftreten. Im Nichtwohnhochbau stehen die Zeichen bereits im Jahr 2024 auf Erholung. Es gab eine explosionsartige Preisentwicklung der Baupreise zwischen Q1 2021 und Q3 2023. Die Prognosen für 2024 gehen von einer Baupreissteigerung auf „Vor-Corona-Niveau“ aus. Fazit: Die Dynamik in den Baupreisen verlangsamt sich. Ab Juli 2021 stieg die Inflation an und erreichte in den Jahren 2022 und 2023 ein Rekordniveau. Seit der zweiten Jahreshälfte 2023 ist die Inflationsrate wieder deutlich zurückgegangen. Laut der Bundesbank verdreifachte sich der Zinssatz für Hypothekarkredite von Januar 2022 bis Dezember 2023 von 1,3% auf 4,1%. Aktuell liegen die Hypothekenzinsen wieder unter 4%.
Die langfristigen Wachstumsindikatoren bleiben anhaltend robust
Wohnungen sind vor allem in deutschen Städten ein knappes Gut, der Wohnungsbedarf steigt kontinuierlich an und liegt bereits heute bei einer Bauleistung von über 2 Jahren. Anhaltender Zuzug in die städtischen Regionen macht den Neubau in diesen Gegenden unerlässlich. Potenzial liegt auch in der energetischen Sanierung: Rund 15 Mio. Wohngebäude (~75% aller Wohngebäude) erfüllen die energetischen Zukunftsstandards nicht oder nur unzureichend.
Fenstermarkt: Munich Strategy rechnet bis 2025 mit einem jährlichen Rückgang von >3,9%
Nach Rückgängen im Fensterabsatz in Deutschland in den Jahren 2022 und 2023 ist auch mit Rückgängen für die Jahre 2024 und 2025 zu rechnen. Deutliche Unterschiede bestehen im Neubau und im Renovierungsmarkt: Im Neubau beläuft sich der Absatzrückgang (2022 bis 2025) auf rd. -30%. Das Renovierungssegment bleibt im Absatz konstant (-1,5%). Positive Impulse aus der energetischen Sanierung sollten sich ab 2025 wieder bemerkbar machen.
Alle Fensterhersteller verlieren an Volumen – Importeure gewinnen jedoch Marktanteile, während „Die Größten 100“ verlieren
Fensterimporte (insbesondere aus Osteuropa) vereinen heute einen Marktanteil von mehr als 25%; allein aus Polen sind es derzeit mehr als 2,5 Mio. Fenstereinheiten. Die größten 100 deutschen Fensterhersteller vereinen ein Marktvolumen von schätzungsweise 33%, was bedeutet: Selbst sie haben weniger als 1% Marktanteil. Mehrere hundert lokale Fensterbaubetriebe machen immer noch den größten Anteil im Markt aus. Insbesondere die Materialien Holz und Aluminium werden von diesen Unternehmen hergestellt.
Prognose: Importeure verlieren zwar Stückzahlen, können jedoch Marktanteile gewinnen. Lokale Manufakturen verlieren Volumen mit dem Markt. „Die Größten 100“ werden absolut wie relativ am meisten verlieren – ihr Angebot ist häufig preislich hinter dem der Importeure und die Nähe zum Entscheider geringer als die der lokalen Manufakturen.
Überdurchschnittlich gute Unternehmen haben ein spezialisiertes Geschäftsmodell
Spezialisten erzielen überdurchschnittliche Renditen durch Differenzierung im Geschäftsmodell, u.a.:
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durch spezialisierte Leistung (z.B. nur Sicherheit) oder durch Fokussierung auf einzelne Produktgruppen/Nischen (z.B. nur Haustüren)
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durch Konzentration auf ausgewählte Kundengruppen und eine alternative Marktbearbeitung
Konsolidierer erzielen überdurchschnittliche Renditen durch Skaleneffekte
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im Einkauf
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in der Produktion/ im Produktions-Know-how
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in der Auslastung vorhandener Ressourcen
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durch Marketing, welches sich kleinere Betriebe nicht leisten können
Generalisten dagegen…
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bedienen die volle Breite des Marktes
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verfügen über ein umfassendes, wenig spezialisiertes, breites Sortiment (Leistung und Produkt)
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sind häufig stärker produkt- und weniger kundenzentriert
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verfügen kaum über echte Innovationen
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