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7. Februar 2019Autor
Dr. Sebastian Theopold
ARTIKEL
So entstehen Geschäftsmodellinnovationen im Mittelstand: 4 Ansätze von Dr. Sebastian Theopold.
Warum schaffen es einige mittelständische Unternehmen, einzigartige Geschäftsmodelle zu entwickeln?
Sebastian Theopold stellt 4 Ansätze vor, wie Mittelständler ihre Denkweise verändern können.
“Der Blick von oben auf das gesamte Ökosystem des Unternehmens ist essentiell.”
Dr. Sebastian Theopold
Es sind Mittelständler wie die Edding AG, die zusätzlich zu Stiften jetzt auch Nagellack verkauft, wie Kaeser Kompressoren, die statt nur Maschinen seit einiger Zeit auch ‚komprimierte Luft‘ als Dienstleistung liefern oder Unternehmen wie True Fruits, die durch ein schnelles Aufgreifen von Food-Trends und ein innovatives Marketingkonzept im Smoothie-Segment voranstürmen.
Sie alle gelten als ‚innovative‘ Unternehmen, aber nicht nur das. Sie werden für ihre Ideen bewundert, für den Mut, Dinge anders zu machen und in andere Richtungen zu denken. Sie beherrschen ihre Kategorie, gerade weil sie deren Regeln zu brechen scheinen. Und sie alle sind in ihrem Segment extrem erfolgreich. Sie sind in den letzten Jahren profitabel gewachsen – mit durchschnittlichen EBIT-Quoten von 8,5% (Edding), 11,5% (True Fruits) und 11,8% (Kaeser). Sie sind im Ranking „Innovations-Champions 2018“ in den Top Ten und sie haben genug Strahlkraft, um regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien analysiert zu werden.
Was machen diese „Innovations-Champions“ anders als der Durchschnitt? Während „Erfindermomente“ oft glorreich ausgeschmückt werden („Und plötzlich kam unserem Geschäftsführer diese Idee…“), so wissen wir aus Erfahrung, dass Innovationen in den seltensten Fällen „Lucky Punches“ sind, sondern in der Regel schon vor Jahren ‚gebacken‘ wurden.
Edding, Kaeser und True Fruits sind Beispiele für Mittelständler, durch den Mix verschiedener Ideen originelle Geschäftsmodelle erschaffen haben, die für ihre Kunden im Nutzen einzigartig und schwer kopierbar sind.
Wie schaffen es andere mittelständische Unternehmen, ihre Denkweise umzustellen und Geschäftsmodell- und Strategieinnovationen zu entwickeln? Wie kann die Ideenfindung durch neue Denkweisen vorangetrieben werden?
Wir haben 4 Ansätze identifiziert:
1. Konzepte statt Produkte
Unternehmen des Mittelstands sind in ihren Bereichen oft Technologieführer und produzieren Waren, die auf der ganzen Welt gefragt sind. Fortschritt besteht aber nicht nur aus Technik. Ein Innovationsverständnis, das über die Entwicklung neuer Produkte hinausgeht, führt zu einem nachhaltigeren Unternehmenserfolg als der Fokus auf Produktinnovationen. Neu durchdachte Prozesse, Vertriebs- und Geschäftsmodelle, Preis- und Marketingstrategien sowie Designideen gewinnen an Bedeutung.
2. Neue Perspektive
Innovative Mittelständler stellen nicht die eigenen Produkte in den Mittelpunkt, sondern ändern die Perspektive auf das eigene Unternehmen. Der Blick von oben auf das gesamte Ökosystem des Unternehmens ist essentiell, um verschiedene Innovationsarten (Produktinnovationen, Verfahrensinnovationen, Organisationsinnovationen und Strategieinnovationen) in verschiedenen Bereichen einbringen zu können.
3. Inspiration von außen
Wer über den Tellerrand hinaus auf andere Branchen blickt, kann innovative Ansätze oder Ertragsmodelle aus anderen Bereichen auf die eigene Tätigkeit übertragen und neue Anwendungsfelder für die eigenen Kompetenzen finden. Innovations-Champions sind offen für Input von außen – ob durch Startups oder durch strategische Kooperationen.
4. Erneuerung von Innen
Eine ausgeprägte Innovationskultur bedeutet, dass Führungskräfte offen gegenüber Veränderungen und somit auch neuen Rollen und Kompetenzen im Unternehmen sind – z.B. die von Data Scientists. Neues Denken, etwa von jungen MitarbeiterInnen, muss zugelassen werden, ohne dass dabei die Erfahrung der etablierten MitarbeiterInnen abgewertet werden.
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t +49 – 89 – 1250 1590
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