4. Innovation ist ein intelligenter Mix neuer Ideen
Durch den digitalen Wandel werden reine Produktinnovationen in Zukunft weniger bedeutsam sein. Es wird vielmehr darauf ankommen, gesamte Geschäftsmodelle zu überdenken oder aus verschiedenen Innovationsformen neue Kombinationen zu schaffen, die für die Kunden im Nutzen einzigartig sind und eine Alleinstellung ermöglichen. Der Medizintechnikhersteller Stockert geht zum Beispiel nicht nur bei den Produkten, sondern auch beim Service neue Wege. Das Freiburger Unternehmen kümmert sich um die Zulassung seiner Geräte auf allen Märkten selbst – die Vertriebsfirmen sparen Zeit, denn der Kampf um Zulassungen ist ein aufwendiger Prozess.
Besonders für mittelständische Unternehmen im produzierenden Gewerbe ist es wichtig, nicht nur neu aufkommende Technologien, sondern auch Geschäftsmodelle und Konzepte im Blick zu haben. Dabei hat es sich bewährt, nicht nur klassische Konkurrenten, sondern auch neue, branchenfremde Player aufmerksam zu beobachten.
Immer wichtiger werden in Zukunft auch strategische Kooperationen sein. Das müssen nicht immer die in letzter Zeit viel beachteten Verbindungen mit Startups sein, die altgedienten Unternehmen frische Ideen liefern sollen. Es geht dabei auch um Mittelständler, die im Sinne von Cross-Innovation über ihre Branchengrenzen hinausdenken – weil sie sehen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen in einem anderen Zusammenhang einen zusätzlichen Kundennutzen erfüllen. Wie ein Automobilzulieferer mit Kompetenz im Bereich Sensorik, der sich nun mit medizintechnischen Anwendungen befasst und in diesem Feld neue Absatzmöglichkeiten erschließt.
Wie gelingt es Mittelständlern, Innovation ganzheitlich zu begreifen und so von einem Unternehmen mit ‚innovativen Produkten‘ zu einem ‚innovativen Unternehmen‘ zu werden?