M&A Trendradar für die Foodbranche 2020

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TRENDRADAR
03 / 2020

M&A Trendradar für die Foodbranche 2020

Im mittelständisch geprägten Lebensmittelsektor sehen wir derzeit viele Wachstumsunternehmen und für die nächsten Jahre beträchtliches Potenzial für Übernahmen.

Welche Bereiche der Nahrungsbranche sollte man im Blick behalten? Wo entstehen Investitionsmöglichkeiten? Es gilt, sich anhand der Megatrends Gesundheit und Nachhaltigkeit neu zu orientieren und in der Gemengelage von Konsumtrends, Hypes, neuen Technologien, Wachstumspausen und natürlicher Auslese den Überblick zu behalten. Um hier Orientierung zu bieten, haben wir einen M&A Trendradar für die Foodbranche erstellt und sieben zentrale Themen identifiziert, die Investoren verstehen sollen.

1. Pflanzenbasiert gewinnt weiter – aber …

Die 2019 durchgestartete globale Erfolgsstory von Beyond Meat erinnert an andere US-amerikanische High-tech Unternehmen. Bei aller Dynamik des Marktes für pflanzenbasierte Substitute tierischer Nahrungsmittel sollte man sich kurzfristig auch auf kleine Konsolidierungsepisoden und Wachstumspausen einstellen, da manche Segmente überbesetzt sind und sich die Anbieter gegenseitig hochschaukeln.
Langfristig sehen wir hier einen fundamentalen Wandel in den Ernährungsgewohnheiten, der gleichermaßen von jungen Technologie-Pionieren wie von internationalen Investoren getrieben wird. Wer bei „plant-based“ nicht aktiv mitspielt, kann mit seinem Geschäftsmodell rasch unter die Räder geraten, wie es Ende 2019 der größten US-Molkerei Dean Foods ergangen ist.

2. Lebensmittel aus dem Labor

Während noch um die passenden Begriffe wie „Fleisch aus dem Reagenzglas“ oder „Milch ohne Kuh“ gerungen wird, macht die Technologie zur Erzeugung von Proteinen in Bio-Reaktoren rapide Fortschritte.
Der Beginn einer Disruption in der Wertschöpfungskette für Nahrungsmittel zeichnet sich ab. Auch die Pflanzenproduktion mittels „Vertical Farming“ in Gewächshäusern in städtischen Verdichtungsräumen hat das Potential, in den nächsten zehn Jahren eine gesamte Branche fundamental zu verändern. Strategen und Investoren, die diese Veränderungen ernst nehmen, investieren bereits kräftig.

3. Verpackung als Innovationstreiber

Innerhalb von nicht einmal zwei Jahren ist die Suche nach nachhaltigen Verpackungslösungen für die Food-Industrie ganz oben auf der Management-Agenda und in den Budgets angekommen. Alle großen Industrie- und Handelskonzerne haben sich öffentlich ehrgeizige Ziele gesetzt, Verpackungsmaterialien zu reduzieren und ökologisch verträgliche Lösungen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft umzusetzen.
Derzeit treiben vor allem Food- und Packmittel-Hersteller die Veränderung, die Verpackungsmaschinen-Industrie ist überwiegend noch Zaungast.

4. Green Strategy – jetzt wird‘s ernst

Im Zeichen der globalen Klimaveränderung und eines europäischen „Green Deals“ werden Einzelaktivitäten in Zukunft nicht mehr ausreichen. Nur ein ganzheitlicher Ansatz, der alle strategischen Handlungsfelder nach den ESG-Kriterien umfasst und auch nicht davor Halt macht, tradierte Geschäftsmodelle in Frage zu stellen, wird Unternehmen dauerhaft zukunftsfähig für Konsumenten, Mitarbeiter und Kapitalgeber machen.
Gerade für mittelständische Food-Unternehmen werden veränderte Anforderungen und Erwartungen zu „echter“ Nachhaltigkeit besonders rasch spürbar.

5. Es darf eine Nummer kleiner sein

US-amerikanische Food-Konzerne wie Kraft Heinz oder Hershey haben mit ihren Traditionsmarken die Erfahrung gemacht, dass die Generation „Social Media“ andere Produktwelten bevorzugt und auf anderen Wegen zu erreichen ist.
„Big Food“ hat begonnen, seine Portfolios zu entschlacken und mittels Akquisitionen und eigener Inkubatoren den Innovationsrückstand zu verringern. Auch wenn der Rückstand bei den etablierten Playern der europäischen Food-Industrie geringer ist, sind reife Start-ups, innovative Produktkonzepte und Technologien gesucht.
Die Erkenntnis greift um sich, dass sich die Food-Industrie generell von ihrem Autobahn-Denken in großen Volumina verabschieden muss und sich in Marketing und Produktion auf kleinere Auflagen, häufige Chargenwechsel und kürzere Lebenszyklen einstellen muss. Konsequenz: Ein Aufbau zusätzlicher Komplexität in der Wertschöpfungskette, der auch für Maschinenbauer und Verpackungslieferanten neue Herausforderungen und Chancen bietet.

6. Die Konsolidierung geht weiter

Wie global verflochten die Food-Industrie ist, lässt sich daran ablesen, dass mittelständische deutsche Wursthersteller vom Ausbruch der Schweinepest in China in die roten Zahlen getrieben werden. Einige retten sich in einen Merger, wie Reinert und Kemper mit „The Family Butcher“ (ähnlich in der Süßware Rübezahl und Riegelein), andere hoffen auf Übernahme oder scheiden aus.
Auch in der Backwarenbranche geht die Konsolidierung weiter, neben dem Sterben der Filialisten nun auch mit der Auslese unter den Industriebäckern. Während konzeptstarke und kosteneffiziente Player wie Ditsch oder Harry organisch weiter expandieren, nutzen Investoren und Strategen die Chance zum Ausbau von Marktpositionen, z.B. im vergangenen Jahr C.H. Guenther & Son mit Wback oder der in PE-Besitz befindliche Handelsmarken-Spezialist Biscuit International.

7. Personalisierte Ernährung – Food trifft Hightech

Mit steigendem Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten und zunehmender Anzahl von Krankheiten aufgrund einseitiger bzw. fehlerhafter Ernährung wächst die Nachfrage nach individuellen Ernährungslösungen. Führende Nahrungsmittelkonzerne wie z.B. Nestlé haben personalisierte Ernährung für sich als wichtiges Wachstumsfeld identifiziert.
Die Nahrungsmittelindustrie könnte von neuen Geschäftsmodellen profitieren. Für Investoren kann es interessant sein, neben dem klassischen Nahrungsmittelhersteller Unternehmen aus anderen Branchen entlang der Wertschöpfungskette ins Portfolio aufzunehmen, z.B. aus der Medizintechnik.
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