Rohstoffknappheit und hohe Preise trüben derzeit die Stimmung in der Branche und auch der MCX fällt seit seinem Höchststand im Mai stetig. Zeigen die Entscheidungen der Anleger, dass wir mit einer langanhaltenden Krise rechnen müssen?
Theopold: Nein, auf keinen Fall. Was wir in den letzten zwei Monaten gesehen haben, würde ich als ein „Stottern des Motors“ bezeichnen, das durch das Ab und Auf der Märkte und teilweise auch durch handelspolitische Entscheidungen generiert wurde. Zwei Faktoren sprechen dafür, dass wir in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Entspannung der Situation sehen werden und und es nicht zu fundamentalen Störungen kommen wird: Zum einen wird die Nachfrage nach Bauleistungen weiter hoch bleiben, zum anderen werden bei den zentralen Rohstofflieferanten stillgelegte Kapazitäten wieder ans Netz gehen. Das sehen wir zum Beispiel schon jetzt bei den Kunststoffen. Klar ist jedoch auch, dass sich das Preisniveau bei den Rohstoffen langfristig auf einem höheren Niveau einpendeln wird. Dadurch werden Bauprojekte teurer und die Unternehmen sind gefordert, den Rohstoffeinkauf strategischer anzugehen als in der Vergangenheit.