Für die Hersteller ist es oft schwierig, höhere Preise gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel durchzusetzen, da der LEH durch seine Konzentration über große Verhandlungsmacht verfügt. Wie können sie auf den anhaltenden Margendruck reagieren?
Motyka: Deutschland hat im Bereich der Süßwaren das niedrigste Preiseniveau in Europa, insofern ist der Markt tatsächlich sehr kompetitiv. Der LEH sorgt nicht nur für Preisdruck, sondern nimmt auch immer stärker Einfluss auf Zusammensetzung und Qualität seiner Sortimente. Das sieht man zum Beispiel bei den Discountern, die selbst Veränderungen anstoßen, die sie für verbraucherrelevant halten und Hersteller dazu herausfordern, die entsprechenden Produkte zu liefern. Das war zum Beispiel bei den Käfigeiern und bei den GMO-freien Milchprodukten der Fall und auch bei Zucker, Salz und Fett gibt es Initiativen bei Handelsmarkensortimenten. Wer in der Nahrungsbranche als Produzent bestehen will, braucht deshalb Schnelligkeit, Kreativität, Innovationskraft und eine klare Strategie. Erfolgreiche Hersteller richten den Fokus auf wachsende Märkte und Segmente, verschlanken oder vereinfachen ihre Organisation und arbeiten laufend an der Effizienz ihrer Prozesse und Kosten.