Whitepaper: Serielles Bauen 2023 – Wie Bauzulieferer das „Tesla-Moment“ für sich nutzen können​

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WHITEPAPER
09 / 2023

Whitepaper: Serielles Bauen 2023 – Wie Bauzulieferer das „Tesla-Moment“ für sich nutzen können​

Im Whitepaper „Serielles Bauen 2023“ hat Munich Strategy analysiert, welche Vorteile in Effizienz, Preis und Nachhaltigkeit die serielle gegenüber der konventionellen Bauweise bringt.

Unsere Berater gehen davon aus, dass das serielle Bauen die Wende in der Wohnbaukrise bringen könnte, da es Antworten auf die drei größten Herausforderungen des Wohnungsbaus liefert. Für Bauzulieferer wird der Wandel in Richtung Serielles Bauen signifikante Auswirkungen haben. Durch die Verlagerung der Baustelle in die Fabrik verändern sich die Vertriebswege und Kaufentscheidungskriterien grundlegend.

Serielles Bauen könnte die Wende in der Wohnbaukrise bringen

1. Effizienz: Deutschland braucht schnell deutlich mehr Wohnraum. 700.000 Wohnungen fehlen derzeit. Ohne eine deutliche Verbesserung der Ausbaugeschwindigkeit wird die Wohnungslücke im Jahr 2030 mehr als eine Million Wohnungen betragen.
2. Preis: Die Baukosten inklusive der Finanzierungskosten sind seit 2022 stark gestiegen. Deutschland braucht mehr bezahlbaren Wohnraum, um nicht auf eine soziale Schieflage infolge des Wohnungsmangels zuzusteuern.
3. Nachhaltigkeit: Etwa 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes gehen auf die Planung, den Bau und die Nutzung von Gebäuden zurück. Deutschland muss ökologischer bauen, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen und die Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 zu senken.

Effizienz: Serieller Wohnbau ist 9 bis 16 Monate schneller

Das Whitepaper zeigt: Der serielle Bau benötigt weniger Fachkräfte und weist eine höhere Produktionskapazität auf. Die aktuellen Baukapazitäten im Bauhauptgewerbe betragen 300 Tausend Wohneinheiten pro Jahr. 400 Tausend Wohneinheiten können konventionell gebaut werden, wenn circa 25 Prozent mehr Handwerker zur Verfügung stehen oder die Produktivität signifikant steigt. Beide Lösungsansätze bewertet Munich Strategy als unrealistisch. Durch den hohen Grad an Automatisierung wird im seriellen Bau dagegen nur ein Bruchteil an Fachkräften benötigt. Die Produktionskapazitäten von seriellen Gigafactories wie Nokera, Gropyus und Weinmann bestehen den Beratern zufolge und müssen nur noch ausgelastet werden.
Durch den industriellen Ansatz und den hohen Grad an Standardisierung ist der serielle Wohnbau 9 bis 16 Monate schneller als der konventionelle Bau. Diese Zeitersparnis ergibt sich in der Bauphase, die im konventionellen Bau 10 bis 22 Monate, im seriellen Bau dagegen nur 3 bis 6 Monate beträgt.

Preis: Serielles Bauen ist bis zu 3.000 EURO günstiger pro Quadratmeter

Die Nettokaltmiete pro Quadratmeter müsste im Jahr 2023 bei knapp 18 Euro liegen, um wirtschaftlich umsetzbar zu sein. Seriell gefertigte Gebäude können zu einer halb so hohen Mindest-Nettokaltmiete angeboten werden. Der durchschnittliche Verkaufspreis, der von Anbietern für serielles Bauen angestrebt wird, ist mit rund 2.500 Euro pro Quadratmeter 3.000 Euro günstiger als der des konventionellen Wohnbaus. Die niedrigeren Kosten für das serielle Bauen basieren dem Whitepaper zufolge auf der hohen Wertschöpfung in der Produktionshalle, den hohen Skalenerträgen und der effizienten Ressourcennutzung sowie den automatisierten Prozessen.

Nachhaltigkeit: Der Bau eines Holzfertighauses spart bis zu 80 Tonnen CO2

Um bei der Herstellung von Baumaterialien CO2 zu reduzieren, setzt der konventionelle Bau auf die Optimierung der Produktionsprozesse, zum Beispiel die Produktion von CO2-neutralem Zement, was die Autoren als zeitaufwendig und kostenintensiv bewerten. Der serielle Bau setzt dagegen auf einen alternativen Produktmix mit zertifiziertem Holz aus Deutschland als primärem Baustoff. Holz als nachwachsende Ressource weist eine verbesserte Energieeffizienz und weniger Baumüll auf und macht die Gebäude bis zu 95 Prozent recyclebar. Bis zu 80 Tonnen CO2 werden so dem Whitepaper zufolge beim Bau eines Holzfertighauses im Vergleich zur Nutzung konventioneller Baustoffe wie Beton eingespart.

„Tesla-Moment“: Serielles Bauen steht jetzt vor dem Durchbruch

Die Berater sehen vier Gründe dafür, warum die Baubranche 2023 ihren „Tesla-Moment“ erleben könnte und das serielle Bauen vor dem Durchbruch steht:
1. Unternehmen: Starke und zum Teil neu gegründete Unternehmen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland haben in den letzten zwei bis drei Jahren mit intelligenten und skalierbaren Ansätzen das serielle Bauen weiterentwickelt. Dazu zählen beispielsweise Nokera, Gropyus, Mod 21 und Goldbeck.
2. Finanzierung: Einzelne Unternehmen und Investoren fördern serielles Bauen mit viel Kapital, investierten zum Teil über 500 Millionen Euro in diese Konzepte.
3. Nachfrage: Das Interesse, vor allem durch die öffentlichen Wohnbaugesellschaften, ist groß.
4. Reifegrad: Alle Unternehmen sind über die Entwicklungsphase hinaus, haben Referenzprojekte abgeschlossen und die Strukturen (Produktion und Bauabwicklung) aufgebaut.
Bei Tesla waren klimaschädliche Emissionen von Verbrennermotoren die drängende Herausforderung – Tesla lieferte eine Antwort darauf und setzte die alteingesessenen Hersteller unter Druck, ebenfalls an Lösungen für nachhaltige Mobilität zu arbeiten. Eine weitere Parallele: Tesla konnte die glaubhafte Vision von einem E-Auto verkaufen und so die größten Investoren von sich überzeugen. Ein ähnliches Moment haben jetzt Unternehmen wie Nokera und Gropyus im Bereich serielles Bauen. Das serielle Bauen steht 2023 vor dem Durchbruch.

Vertriebswege und Entscheidungskriterien in der Bauindustrie verändern sich grundlegend

Für Bauzulieferer wird der Wandel in Richtung Serielles Bauen signifikante Auswirkungen haben. Durch die Verlagerung der Baustelle in die Fabrik verändern sich die Vertriebswege und Kaufentscheidungskriterien grundlegend:
  1. In Zukunft konzentriert sich die Value Chain auf wenige Baumaterialhersteller und einige dominante serielle Bauunternehmen als Großabnehmer.
  2. Die gesamte Entscheidungsmacht liegt zukünftig bei den Anbietern des Seriellen Baus. Sie wählen ihre Lieferanten nach einer neuen Logik aus.
Wie es gelingt, das eigene Geschäftsmodell an die Anforderungen des Seriellen Bauens anzupassen, haben wir in unserem Whitepaper „Serielles Bauen 2023“ ausgearbeitet. Zusätzlich zeigen wir drei Handlungsfelder auf, die von Entscheidern für die strategische Kursbestimmung in Angriff genommen werden können.

Inhalte des Whitepapers (Auszug)

    • Drei Anforderungen an die Bauindustrie
    • Effizienz: Vergleich konventionelles vs. serielles Bauen
    • Preis: Vergleich konventionelles vs. serielles Bauen
    • Nachhaltigkeit: Vergleich konventionelles vs. serielles Bauen
    • Sweet-Spot: Vergleich konventionelles vs. serielles Bauen
    • Das „Tesla-Moment“ in der Bauwirtschaft
    • Transformation der Vertriebswege im seriellen Bauen
    • Wandel der Entscheidungskriterien im seriellen Bauen
    • How to win: Drei Erfolgsmodelle für Bauzulieferer
    • Drei Handlungsfelder, um das eigene Geschäftsmodell an die Anforderungen des seriellen Bauens anzupassen​
    • Umfang: 18 Seiten​
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Munich Strategy ist eine internationale Managementberatung für die Bauzulieferindustrie. Für führende Unternehmen aus der Baubranche entwickeln wir Wachstums- und Internationalisierungsstrategien, begleiten Mergers & Acquisitions und gestalten Transformationsprozesse.

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