t +49 (0) 89 1250 1590
presse@munich-strategy.com

Serielles Bauen: Das Tesla-Moment in der Bau- und Immobilienwirtschaft

Nokera hat sich auf die industrielle Fertigung von klimaneutralen Mehrfamilienhäusern spezialisiert. Die R+S-Gruppe bietet Services im Bereich technische Gebäudeausrüstung an, z.B. die Installation und Wartung von Solaranlagen und Wärmepumpen. R+S wird künftig die „Energiezentrale“ für die am Fließband gefertigten Mehrfamilienhäuser liefern.

These 1: Das Serielle Bauen ist die Antwort auf die drängendsten Herausforderungen der Bau- und Immobilienwirtschaft

#1 Wohnungsnot: 700.000 Wohnungen fehlen derzeit in Deutschland. Ohne eine deutliche Verbesserung der Ausbaugeschwindigkeit wird die Wohnungslücke im Jahr 2030 mehr als eine Million Wohnungen betragen – mit drastischen Folgen für die Mietpreisentwicklung

#2 Baukosten: Die Baupreise sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Gründe sind Preissteigerungen bei den wichtigsten Materialien, die gestiegenen Energiekosten, die durch die Zinswende ausgelösten hohen Finanzierungskosten und die fortlaufenden Verschärfungen der Baustandards. Die Zahl der Bauvorschriften, etwa zur Barrierefreiheit, haben sich seit 1990 vervierfacht. 37 % der heutigen Baukosten sind regulierungsgetrieben.

#3 Unbezahlbare Mieten: Die reinen Baukosten haben ein Niveau erreicht, zu dem bezahlbarer Wohnraum auf konventionellem Weg kaum noch zu errichten ist. Deshalb unterbleibt der Mietwohnungsbau.

#4 Fehlende Fachkräfte: Bereits heute notiert das Bauhauptgewerbe 162.000 offene Stellen. Bis 2030 wird die Arbeitskräftelücke auf 210.000 ansteigen. Gleichzeitig ist die Arbeitsproduktivität im Baugewerbe von 1991 bis 2021 um 4,2 % gesunken.

Fazit 1: Die aktuellen Herausforderungen der Bauwirtschaft sind zu gewaltig, als dass traditionelle Bauweisen Antworten darauf liefern könnten. Deutschland muss schneller, effizienter und kostengünstiger bauen, um nicht auf eine soziale Schieflage infolge des Wohnungsmangels zuzusteuern.

These 2: Serielles Bauen ist rund 10x effizienter als traditionelles Bauen

#1 Standardisierung: Serielles Bauen übernimmt die Standardisierung, die bereits im Modularen Bauen Anwendung fand, z.B. standardisierte Grundrisse und standardisierte Stücklisten. So muss nur einmal geplant werden, danach kann beliebig vervielfacht werden. Die Planungskosten fallen in der Konsequenz weg, was bis zu 8 % der Gesamtkosten einsparen kann.

#2 Fertigbau: Serielles Bauen übernimmt die Prozesslogik der Fertigbauindustrie. Fertigungsprozesse werden konsequent von der Baustelle in die Produktionshalle verlagert. Dies macht insbesondere die Baustellenarbeit effizienter: Die komplette Verantwortung liegt bei einem Auftragnehmer, was die Fehleranfälligkeit sinken lässt. Zudem werden weniger Monteure benötigt.

#3 Digitalisierung: Digitale Gebäudemodelle („Digital Twins“) sind im Seriellen Bauen Standard und helfen auch später, die Gebäude effizient zu betreiben bzw. zu warten.

#4 Vereinfachte Abwicklung: Bei der Typengenehmigung wird bei seriell gefertigten Gebäuden eine einzelne Baugenehmigung erteilt, um diese Gebäude mehrfach und idealerweise bundesländerübergreifend zu errichten. So fällt die erneute Prüfung durch lokale Bauämter weg.

Fazit 2: Serielles Bauen ist rund 10x effizienter als traditionelles Bauen, weil es Projekte bezüglich Bauzeit und Baukosten deutlich besser planbar macht: Die durchschnittlichen Baukosten pro Quadratmeter reduzieren sich um den Faktor 2, die Bauzeit reduziert sich um den Faktor 3. Zudem ist es 1,5x einfacher, einen Handwerker für die Produktion zu bekommen, als für die Montage.

These 3: Tesla-Moment – Serielles Bauen steht jetzt vor dem Durchbruch, da Nokera und weitere Unternehmen diese Bauart mit einem skalierbaren Ansatz und viel Kapital vorantreiben

#1 Unternehmen: Gute und zum Teil neu gegründete Unternehmen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland haben in den letzten zwei bis drei Jahren mit intelligenten und skalierbaren Ansätzen das Serielle Bauen weiterentwickelt. Dazu zählen beispielsweise Nokera, Gropyus, Mod 21 und Goldbeck.

#2 Finanzierung: Finanziert wurde dies mit fast unendlich viel neuem Kapital. Einzelne Unternehmen und Investoren investierten zum Teil über 500 Millionen Euro in diese Konzepte.

#3 Nachfrage: Das Interesse, vor allem durch die öffentlichen Wohnbaugesellschaften, ist groß.

#4 Reifegrad: Alle Unternehmen sind über die Entwicklungsphase hinaus, haben „Referenzprojekte“ abgeschlossen und die Strukturen (Produktion und Bauabwicklung) aufgebaut. Munich Strategy sieht mit der Transaktion von Nokera die nächste Entwicklungsphase im Seriellen Bauen eingeläutet.

Fazit 3: Bei Tesla waren klimaschädliche Emissionen von Verbrennermotoren die drängende Herausforderung – Tesla lieferte eine Antwort darauf und setzte die alteingesessenen Hersteller unter Druck, ebenfalls an Lösungen für nachhaltige Mobilität zu arbeiten. Eine weitere Parallele: Elon Musk konnte mit Tesla die glaubhafte Vision von einem E-Auto verkaufen und so die größten Investoren von sich überzeugen. Ein ähnliches Moment haben jetzt Nokera und andere Unternehmen im Bereich Serielles Bauen. Serielles Bauen steht vor dem Durchbruch.

KONTAKT

Wissen zusammenbringen.

Sie möchten wissen, was Serielles Bauen für Ihr Geschäft bedeutet und wie Sie bei diesem Thema den Takt angeben können? Gerne sind wir ihr Sparringspartner für alle strategischen Fragen.

Munich Strategy ist eine internationale Managementberatung für die Bauzuliefer-industrie. Für führende Unternehmen aus der Baubranche entwickeln wir Wachstums- und Internationalisierungsstrategien, begleiten Mergers & Acquisitions und gestalten Transformationsprozesse.​

Munich Strategy GmbH & Co. KG
Türkenstraße 5
80333 München

t +49 – 89 – 1250 1590
presse@munich-strategy.com

„Bauindustrie im Umbruch – 7 Beobachtungen zur Entwicklung der Branche“
Studie

„Sanitärindustrie im Branchen-Benchmark“
Wettbewerbsanalyse