Private Equity: „Das Heuschreckenimage ist abgelegt.“

Interview: Süßwarenbranche im Wandel.
13. Februar 2017
„Abwarten ist keine Strategie“ – Fleischverarbeiter in der Krise. Interview mit Matthias Riemann.
23. November 2017
Interview: Süßwarenbranche im Wandel.
13. Februar 2017
„Abwarten ist keine Strategie“ – Fleischverarbeiter in der Krise. Interview mit Matthias Riemann.
23. November 2017
Autor
Marisa Elsäßer

INTERVIEW

Interview mit Dr. Sebastian Theopold: Private Equity im Mittelstand.

Interview mit Dr. Sebastian Theopold.

PE-Gesellschaften waren lange nicht die bevorzugten Gesprächspartner des Mittelstands, wenn es um den Verkauf des eigenen Unternehmens ging. Doch unsere Studie zeigt: Die Vorurteile sind weniger geworden, der Mittelstand öffnet sich für Beteiligungen. Dr. Sebastian Theopold erklärt die Entwicklung im Interview.

“Das Heuschreckenimage ist abgelegt.”

Dr. Sebastian Theopold

Über 60 Prozent der Mittelständler können sich eine Zusammenarbeit mit Private-Equity-Gesellschaften grundsätzlich vorstellen. Hat die hohe Zustimmung Sie überrascht?
Theopold: Die Zahl ist beachtlich, sie deckt sich aber mit meinen Erfahrungen und den Rückmeldungen, die ich aus dem Markt bekomme. Private-Equity-Gesellschaften haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und an die Bedürfnisse im Mittelstand angepasst. Das Heuschreckenimage ist abgelegt.
Wie zeigt sich das?
Theopold: Die Zeiten, in denen Private-Equity-Gesellschaften nur Financial Engineering betrieben haben, sind vorbei. Investoren beschäftigen sich heute auch mit der operativen Weiterentwicklung ihrer Portfoliounternehmen und leisten einen Beitrag, um sie nach vorne zu bringen. Mittelständler haben das erkannt und suchen bewusst nach Investoren, die ihre Kompetenzen auch über Renditehebel einbringen.
Welche Hebel sind das?
Theopold: Im Wesentlichen Vertrieb, Export, Innovationen und Digitalisierung. Private-Equity-Manager unterstützen heute in der Intensivierung des Vertriebs, bei der Erschließung von neuen Absatzmärkten und sogar bei der Entwicklung von neuen Produkten. Auch die industriellen Netzwerke von Investoren sind ein Faktor, der im Mittelstand für Private Equity spricht.
Ist die Zusammenarbeit erfolgreich?
Theopold: Die Kennzahlen sprechen auf jeden Fall dafür. Im direkten Vergleich mit inhabergeführten Unternehmen haben Portfoliounternehmen eine bessere Wachstums- und Ertragskraft und eine höhere Exportquote. Am deutlichsten ist der Unterschied beim Umsatzwachstum, das bei Portfoliounternehmen mit 5,7 Prozent deutlich höher ist als bei Inhaberbetrieben mit 3,8 Prozent jährlichem Wachstum.
Ein Blick in die Zukunft: Werden Private-Equity-Investitionen im Mittelstand weiter zunehmen?
Theopold: Ja, definitiv. Die Grundstimmung in der Private-Equity-Branche ist positiv und die Mehrheit der Investoren erwartet eine weitere Marktbelebung. Gleichzeitig wird sich der Wettbewerb um interessante Mittelständler weiter intensivieren, denn neben Private-Equity-Investoren werden Unternehmen vermehrt als Käufer aktiv. In der Konsequenz rechnen wir auch mit weiter steigenden Preisen, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft.

Ihr Ansprechpartner

t +49 – 89 – 1250 1590
presse[a]munich-strategy.com
Dr. Sebastian
Theopold

Lesen Sie dazu

„Saurer Apfel oder erste Sahne? Die Bedeutung der Digitalisierung für die Nahrungsmittelindustrie“ (Studie)